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…und sie ist individuell. Realität ist keine Konstante und auch keine für jeden gleich erlebte Gemeinsamkeit.
Dieser freie Artikel befasst sich mit diesem erstaunlichen und doch so alltäglichen Thema.
Er ist eine Erweiterung des Beitrags zum Thema Informationsmedizin und beschreibt im erweiterten Sinn auch, warum nicht alle Therapien – egal ob solche aus der Fach- oder aus der Komplementär-Medizin – bei jedem Menschen gleich wirksam sind oder besser, nicht gleich wirksam sein können…weil nicht zuletzt auch Sie, ja Sie, der Sie gerade diesen Text lesen einzigartig sind!
Es sind nur drei vergleichsweise einfache und bekannte Beispielphänomene aus unser aller Realität, die sich in Teilen oder im Ganzen erfolgreich unserer Wahrnehmung und unserem Verstand entziehen.
In allen Fällen kann man aufgrund der wahrnehmbaren Auswirkungen problemlos davon ausgehen, dass diese Phänomene real sind.
Es existieren eine Reihe von Theorien und Anwendungsmodelle, die sich in der Praxis erfolgreich ebenso beweisen wie sie sich ein- und umsetzen lassen. Eine exakte, die Ursachen oder Ursprünge dieser Phänomene bis ins allerletzte Detail erhellende Erklärung gibt es aber (noch) nicht.
Noch weiter verkürzt ausgedrückt heißt das, dass man nicht vollumfänglich und für alle zufriedenstellend beantworten kann…
In Ergänzung zum Beitrag über das Thema Informationsmedizin können wir festhalten, dass Information, in welcher Form auch immer, eine grundlegende Begleiterscheinung, wenn nicht die Voraussetzung für die zuvor genannten Phänomene und damit für die Realität ist.
Realität ergibt sich nur aus den Veränderungen und den Informationen die wir darüber empfangen. In Isolationstests konnte ermittelt werden, das, wenn alles immer exakt gleich bleibt, wir innerhalb kürzester Zeit das Bewusstsein für den Zeitverlauf verlieren und unser Verstand beginnt – je nach Fantasiebegabung umso detailierter – sich “im Kopf” eine eigene Realität auszumalen und darin zu leben.
Das ist zugegebenermaßen alles ziemlich “schwammig”.
Aber nicht zuletzt unsere heutige Informations- und Mediengesellschaft, in der beliebige Informationen in Sekundenbruchteilen nahezu von jedermann über die ganze Welt verteilt werden können, ist ein gutes Beispiel dafür, dass eben genau diese Informationen, also diese “Benachrichtigungen darüber was jetzt anders ist als vorher”, auf eine Weise verteilt werden können, die vor Jahrzehnten noch völlig unrealisierbar und vor einem Jahrhundert völlig absurd für das technisch-wissenschaftliche Verständnis war.
Was jeder einzelne Mensch als Realität empfindet und wahrnimmt, wie er/sie also die unablässig auf die Sinne einströmenden Informationen der Umwelt interpretiert, ist in den entwicklungsgeschichtlich ältesten und damit vorrangig lebenserhaltenden Bereichen bei allen Menschen gleich.
So ist beispielsweise die Wahrnehmung bzw. Bewertung der Information “Schmerz” je nach Kulturkreis zwar durchaus unterschiedlich, aber die möglicherweise akut nötigen Schutzreaktionen auf diese Information als solche kennen – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen – alle Menschen oder besser, alle komplexeren Lebewesen.
Aus der Hirnforschung wissen wir inzwischen, dass es unserem Verstand im ersten Moment egal ist, ob beispielsweise eine bestimmte Information nun tatsächlich real ist oder beispielsweise einer Erzählung, einem Film oder einer Computersimulation entstammt. Der Zusammenhang in dem diese Information aufgenommen und die Art und Weise wie diese dann interpretiert wird, führen anschließend zu entsprechenden körperlichen und/oder geistigen Reaktionen.
Anders ausgedrückt, wer sich im Fernsehen Krimis ansieht wird wegen den dargestellten Verbrechen sicher nicht die Polizei rufen. Wie allerdings der Fußgänger draußen vor dem mit Vorhängen verhängten Fenster den Schrei des unsichtbaren TV-Opfers interpretiert kann völlig anders aussehen! Zimmerlautstärke hat also auch Vorteile.
Die mentale Gleichbehandlung (im Sinne der Auslösung einer angestrebten körperlichen Reaktion) von tatsächlich Erlebtem und reiner Vorstellung ist nicht zuletzt eine der wichtigsten Grundlagen und Behandlungsansätze der Hypnotherapie!
Wir können uns sicher problemlos darauf einigen, dass Sie gerade diesen Text lesen. Ebenfalls ziemlich sicher ist, dass dieser Text in deutscher Sprache geschrieben wurde. Ich habe mich zumindest redlich bemüht, unsere Sprache nicht allzu sehr zu verschandeln.
Auch ob Sie diesen Text nun in ausgedruckter Form in der Hand halten oder ihn in elektronischer Darstellungsweise auf dem Bildschirm betrachten ist (zumindest für Sie persönlich) offensichtlich.
Über die Frage, ob wir beide genau diese eine Situation hier nun in der allgemein akzeptierten Realität oder in einem persönlichen Traum erleben, ließe sich aber bereits trefflich diskutieren und das auch, wenn man kein australischer Aborigine ist und das so genannte “reale Leben” nur als eine fiktive Existenz in der Traumzeit ansieht.
Die niedergeschriebene Information ist immer die Gleiche, doch egal wie viel Mühe ich mir gebe mich allgemein verständlich auszudrücken, es bleibt immer eine gewisse Restmenge an Informationen, die für Sie als Betrachter entweder keinen oder nur sehr wenig Sinn ergeben wird. Meine Realität ist also nur zu einem gewissen Anteil die Gleiche wie die Ihre.
Denn das was wir wahrnehmen oder glauben wahrgenommen zu haben, ist nicht immer auch die Wirklichkeit. Davon können beispielsweise Polizeibeamte bei Zeugenaussagen ein Lied singen…
Steckt man einen längeren Stab zur Hälfte ins Wasser, erscheint es optisch so, als hätte der Stab plötzlich einen Knick oder wäre sogar gebrochen.
Selbst testweise angefertigte Fotografien würden diesen Eindruck bestätigen. Vermutlich würde so ziemlich jeder dem Sie das Bild zeigen bestätigen, dass der Stab auf dem Foto geknickt ist.
Und dennoch wäre die allgemeine Interpretation des gesehenen falsch.
Würden Sie den Verlauf der Sonne ein ganzes Jahr, an jedem Tag, 24 Stunden lang unterstützt mit Video und Winkelmesswerkzeugen beobachten, würden Sie schon nach kurzer Zeit bestätigen können, dass die Sonne immer im Osten auf und im Westen wieder untergeht. Das ist so – Fakt!
Tatsächlich ist es aber die Erde die sich dreht – die Interpretation dieser Wahrnehmung ist also verkehrt.
Und wie wir aus der Geschichte wissen, hat es eine ganze Weile gedauert bis sich dieser Irrtum und dessen Korrektur in der Gesellschaft durchgesetzt hatten.
In einem vollklimatisierten Raum herrscht immer die exakt gleiche Zimmertemperatur, sagen wir 21°C.
Dennoch wird die Umgebungstemperatur von jemandem der das Zimmer betritt dann als geringer empfunden und auf Anfrage mit hoher Wahrscheinlichkeit auch so geschätzt, wenn die Wände in helleren Blautönen gestrichen sind. Das gleiche gilt in anders gestrichenen Räumen, wenn man selbst zu wenig geschlafen hat.
Die Temperaturwahrnehmung kann sich auch unterscheiden, je nach dem wie der Raum eingerichtet ist und wie der Betrachter diesen Stil für sich bewertet.
Für einen sehenden Menschen können gewohnte Speisen den Geschmack teilweise oder ganz verlieren, wenn sie mit verbundenen Augen oder in einem vollkommen verdunkelten Raum eingenommen werden – eine bestimmte Wahrnehmung kann also sogar von einer anderen Wahrnehmung abhängen.
Vielleicht kennen Sie die gelegentlich in Vergnügungsparks zu findenden “schiefen Häuser”?
Bis 2011 gab es im Phantasialand Brühl und bis 2019 im Avonturenpark Hellendorn beispielsweise eine Attraktion namens “Casa Magnetica”. In solche Bauten kann Wasser scheinbar aufwärtsfließen und Billardkugeln können eine Schräge hochrollen.
Das geht, weil die Wände, die Decke und der Boden allesamt in einem bestimmten schrägen Winkel errichtet wurden und diese untypische Anordnung das Auge, die Gleichgewichtsorgane und nicht zuletzt das eigene Gehirn überlisten kann.
Ein weiteres erstaunliches Phänomen ist die Synästhesie. Menschen mit dieser Wahrnehmung können bspw. Töne schmecken, Farben hören und Zahlen riechen. Was für den “normalen” Menschen unvorstellbar klingt, ist für diese Menschen völlig normal.
Ein glücklicher, frisch verliebter Mensch hat generell eine völlig andere Stimmungslage und Wahrnehmung von seiner Umwelt als ein “Normalbürger” – egal um welchen Sinneseindruck oder um welche Verstandesleistung es geht. Körpereigene Biochemie machts möglich. Ein Freund von mir nannte diesen speziellen Zustand auch “Wenn die Hormone Partyhütchen tragen…”
Glücklich zu sein hat – nüchtern betrachtet – also durch die entsprechende Hormonlage nicht nur gesundheitliche Vorteile.
Eingestreute Zusatzinformationen können bei einer Befragung Informationen “aus dem Nichts” erzeugen.
Versuchspersonen wurde ein Film gezeigt, in dem zwei Fahrzeuge aus entgegengesetzten Richtungen aufeinander zufuhren und dann zusammenstießen.
Die geschätzte Geschwindigkeit war höher, wenn man in der Fragestellung die Formulierung “Mit welcher Geschwindigkeit krachten die Wagen zusammen?” anstelle von “Mit welcher Geschwindigkeit berührten sich die Fahrzeuge?” verwendete.
Ebenso wurden spontan veränderte Angaben gemacht, wenn der Interviewer nach der Geschwindigkeit der Fahrzeuge beim passieren einer (im Film aber nicht vorhandenen) Scheune fragte.
…und zwar einerseits, von dem was uns die Sinne vermitteln und andererseits, was der Verstand unter Rückgriff auf Erfahrungen und Vorstellungskraft daraus macht. Und gerade weil das so ist, liegen zwischen Fakten und Wahrnehmungen oftmals Welten.
Doch nicht nur Kriminalisten, Lehrer und Schadensprüfer haben ihre liebe Not damit die Wahrheit hinter einer Information zu ermitteln. Auch für die Angehörigen der Heilberufe ist es eine tägliche Herausforderung, aus den Angaben ihrer Patienten auf die jeweilig passende Erkrankung zu schließen.
Fügt man diesem wackeligen Modell der vermeintlichen Realität nun noch Erkenntnisse aus der Quantenmechanik hinzu und vermischt diese munter mit Neurologie und Psychologie, fragt man sich schon sehr bald, wie das Leben ansich mit all den Umwägbarkeiten und Widersprüchen überhaupt zurecht kommt? Nun, Fakt ist, das Gehirn findet in diesem Chaos einen Weg um uns möglichst sicher von A nach B zu bringen.
Und das trifft sogar auf Lebewesen zu, die gar kein Gehirn im menschlichen Sinne besitzen. Faszinierend, nicht wahr?
Und welchen Wert was hat dieser Beitrag nun für Sie, der/die sie bis hierhin tapfer weiterlasen?
Nun, vielleicht haben Sie jetzt einen ersten Eindruck davon bekommen, dass an dem Satz “Es ist nicht das wonach es aussieht…!” manchmal wirklich mehr dran sein könnte, als man auf den ersten Blick denkt.
Und vielleicht wird Ihnen auch etwas klarer, dass kaum etwas von dem was wir mit unseren Sinnen aufnehmen, wirklich in der Summe immer einen allgemeingültigen Sinn ergibt. Und das Leben geht trotzdem weiter … also … sehr wahrscheinlich tut es das.