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Die­ser Bei­trag bespricht die the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se oder Sug­ges­ti­ons­the­ra­pie. The­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se, auch Hyp­no­the­ra­pie genannt, ist eine jahr­hun­der­te­al­te psy­cho­lo­gi­sche Behand­lungs­form, die, über bild­haf­te Spra­che ver­mit­telt, die mensch­li­che Vor­stel­lungs­kraft nutzt, um im bes­ten Fall heil­wirk­sa­me Pro­zes­se in Kör­per und/oder Geist des Behan­del­ten zu bewirken.

Hyp­no­se ver­mit­telt durch nicht-the­ra­peu­ti­sche Anwen­der, also durch Hyp­no­ti­seu­re ohne Heil­er­laub­nis (= kei­ne Ärz­te, kei­ne Heil­prak­ti­ker) kann in Berei­chen wie Moti­va­ti­on, Abneh­men und Racher­ent­wöh­nung durch­aus die Erfol­ge brin­gen, ist hier aber nicht gemeint.

Wer Hyp­no­se oder die hyp­no­ti­sche Trance selbst noch nicht erlebt hat und sie bis­lang nur aus Fern­seh­shows oder aus Fil­men kennt, fragt sich viel­leicht ob sowas wirk­lich funk­tio­niert, ob es für die eige­ne Situa­ti­on geeig­net ist und dann natür­lich mit Recht ob es auch sicher ist.

Nun kann ich die­se Fra­gen aus mei­ner Sicht und für mich per­sön­lich natür­lich auf ein­fa­che Wei­se jeweils mit einem kla­ren “Ja!” beant­wor­ten, aber zufrie­den geben wird sich allein damit kei­ner. Und das soll­te auch nie­mand tun.

Grund­vor­aus­set­zung für eine erfolg­rei­che the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se – und sicher nicht nur dafür –  ist die Ver­trau­ens­si­tua­ti­on zwi­schen The­ra­peut und Pati­ent. Auch des­halb beant­wor­te ich an die­ser Stel­le gern schon vor­ab ein paar Fra­gen wie sie auch von mei­nen Pati­en­ten immer wie­der gestellt wer­den. Selbst­ver­ständ­lich beant­wor­te ich auch Ihre ganz eige­nen Fra­gen, zögern Sie also nicht, sie bspw. per eMail zu stellen.

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Hyp­no­the­ra­pie, the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se, Sug­ges­ti­ons­the­ra­pie oder “hei­len durch inne­re Bilder”

Über das “Was, war­um und wie” der tat­säch­li­chen Hyp­no­se­wir­kung gehen selbst die Mei­nun­gen der Fach­krei­se aus­ein­an­der.
Aber da Hyp­no­se auch für Ärz­te ein offi­zi­ell aner­kann­tes the­ra­peu­ti­sches Mit­tel dar­stellt (GOÄ u.a. direkt unter Zif­fer 845 – Behand­lung einer Ein­zel­per­son durch Hyp­no­se), kann man wohl mit an Sicher­heit gren­zen­der Wahr­schein­lich­keit davon aus­ge­hen, dass sie inner­halb gewis­ser Gren­zen gut bis sehr gut funktioniert.

Sie­he auch: https://www.anaesthesisten-im-netz.de/schmerzmedizin/entspannungsmethoden/hypnose/

Aber davon mal abge­se­hen, den­ken Sie für einen Moment auch über fol­gen­de Bei­spie­le nach:

  • Wem in der Kind­heit “Gute Nacht-Geschich­ten” vor­ge­le­sen wur­den, der erin­nert sich zumeist nur zu gern an die viel­fäl­ti­gen Gefüh­le und Fan­ta­sie­rei­sen die durch die­se Situa­ti­on und die Geschich­ten erlebt wurden.
  • Ande­re wer­den durch bestimm­te Musik, ein span­nen­des Buch oder durch einen pas­sen­den Film “in ande­re Wel­ten” gerückt. Berufs­kraft­fah­rer aber auch vie­le Pend­ler ken­nen den “Zeit­sprung” der durch eine län­ge­re, äußerst mono­to­ne Fahrt ent­ste­hen kann. Man beginnt “vor sich hin zu träu­men”, läßt den Gedan­ken frei­en Lauf und “plötz­lich” ist die Tour erle­digt – dabei sind real viel­leicht meh­re­re Stun­den vergangen.
  • Mara­thon-Läu­fer ken­nen den men­ta­len Zustand, der hor­mo­nell nach der Über­win­dung des “toten Punk­tes” erzeugt wird, “Run­ners High” genannt. Aber eben nicht nur. Nicht weni­ge Läu­fer nut­zen par­al­lel zur anstei­gen­den Erschöp­fung bewusst oder unbe­wusst die Mono­to­nie des Lau­fens zur Selbst­hyp­no­se/-moti­va­ti­on um ihr jewei­li­ges Ziel zu erreichen.
  • Tan­zen ist nicht nur bei den sich dre­hen­den Sufi-Der­wi­schen seit Gene­ra­tio­nen ein pro­ba­tes Mit­tel sich in Trance zu versetzen.
  • Eben­so nut­zen ande­re Gläu­bi­ge das inten­si­ve Gebet oder Ritu­al um sich mit “offe­nem Geist” den Göt­tern zu nähern.

Sie sehen, der leich­te bis voll­stän­di­ge Tran­ce­zu­stand, also die Wahr­neh­mung eines durch bestimm­te Umstän­de – aber nicht durch Dro­gen – ver­än­der­ten, ver­la­ger­ten Bewusst­seins, ist ein natür­li­cher Zustand, den ver­mut­lich jeder Mensch schon seit sei­ner Kind­heit kennt.

Gelingt es dem The­ra­peu­ten dem Pati­en­ten in die­sem Zustand eine vor­her gemein­sam fest­ge­leg­te Infor­ma­ti­on sinn­voll und nach­hal­tig zu ver­mit­teln, ist die Wahr­schein­lich­keit hoch bis sehr hoch, dass die so behan­del­te Per­son ihr gewünsch­tes Ziel deut­lich bes­ser errei­chen kann als ohne die­se Maßnahme.

Es klingt viel­leicht so, es ist aber kei­nes­wegs so. Show­ef­fek­te oder Zau­be­rei sind hier gar nicht nötig. Eine erfolg­rei­che Behand­lung durch Hyp­no­se ist je nach Situa­ti­on und Anwen­der eine gelun­ge­ne Kom­bi­na­ti­on aus Ein­füh­lungs­ver­mö­gen, Men­schen­kennt­nis, Psy­cho­lo­gie, Rhe­to­rik und indi­vi­du­ell anwend­ba­rer Vorgehenstechnik.

Die ver­meint­lich “böse” Hyp­no­se, die man hier von außen auch immer wie­der unter­stellt, ent­springt im christ­li­chen Kul­tur­kreis bswp. der Bibel und der uralten Furcht vorm “bösen Blick”.

Im isla­mi­schen Kul­tur­kreis gehen die Mei­nun­gen auf­grund unter­schied­li­cher Aus­le­gun­gen selbst durch Gelehr­te stark aus­ein­an­der.
Tra­di­tio­nel­le Gelehr­te leh­nen sol­che Behand­lun­gen auf­grund ent­spre­chen­der Suren/Texte im Koran kon­se­quent ab, weil sich dort Zau­be­rer u.a. auch Dämo­nen (Dschinn) bedie­nen um Men­schen gegen den gött­li­chen Wil­len zu scha­den.
Pro­gres­si­ve­re Gelehr­te fin­den Bele­ge für den erlaub­ten Ein­satz der medi­zi­ni­schen Hyp­no­se. 
Da ein die Gesund­heit behandelnder/fördernder The­ra­peut bei einer Hyp­no­the­ra­pie weder das eine (ein Zau­be­rer) ist, noch das ande­re macht (einen Dämon um Hil­fe anruft), wäre eine pro­fes­sio­nel­le the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se, aus­ge­führt durch aus­ge­bil­de­te Ärz­te oder ent­spre­chen­de Heil­prak­ti­ker, auch für Mus­li­me zulässig.

Es gibt auch Glau­bens­ge­mein­schaf­ten wie bspw. die Zeu­gen Jeho­vas, die aus Über­zeu­gung vom Ein­satz der Hyp­no­se und ähn­li­chen psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Metho­den abraten.

Die Ent­schei­dung wel­cher Auf­fas­sung man sich nun anschließt, trifft aber jeder Mensch für sich selbst.
Ich selbst wer­de nie­man­den über­re­den!
The­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se hat – mei­nem Ver­ständ­nis nach – eben­so wenig mit Reli­gi­on zu tun wie Psy­cho­the­ra­pie oder jede ande­re Form der pro­fes­sio­nel­len Behand­lung von gesund­heit­li­chen Stö­run­gen und Erkrankungen.

Angst vor unter­stell­ter Beherr­schung und Fremd­kon­trol­le (durch den Hyp­no­ti­seur oder durch Dämo­nen) ent­springt der Eigen­heit unse­res Ver­stan­des, etwas das in Fil­men gese­hen, in Büchern gele­sen oder viel­leicht auch nur äußerst leb­haft von jeman­dem erzählt wur­de als eige­ne Rea­li­tät anzu­er­ken­nen und im ungüns­ti­gen Fall auch selbst genau so zu erleben.

Hyp­no­se, hier bes­ser ver­ständ­lich als “Trance”, ist ein seit seit Jahr­tau­sen­den bekann­ter Bewusst­seins­zu­stand, in den sich Men­schen – bevor­zugt in reli­giö­sen Ritua­len, aber nicht nur dort – ent­we­der selbst brin­gen, in den sie von ande­ren geführt wer­den oder der ganz von selbst auf­tritt und eben­so wie­der vergeht.

Auch die sich aus frü­hen Göt­ter­leh­ren ent­wi­ckeln­de Medizin/Heilkunst nutz­te hyp­no­ti­sche Tech­ni­ken und Ritua­le eben­falls schon sehr lan­ge, bei­spiels­wei­se um Schmer­zen bei not­wen­di­gen Ope­ra­tio­nen zu redu­zie­ren. Erst mit der Ein­füh­rung von immer bes­se­ren und siche­re­ren Betäu­bungs­mit­teln änder­te sich das und der prak­ti­sche Ein­satz der Sug­ges­ti­ons­the­ra­pie im Ope­ra­ti­ons­saal geriet etwas in Vergessenheit.

Heu­te wird the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se in man­chen Kli­ni­ken bei Ope­ra­tio­nen und auch in Zahn­arzt­pra­xen bei der Behand­lung zum Ein­satz gebracht, bspw. wenn ein Pati­ent auf­grund von All­er­gien oder ande­ren Aus­schluss­kri­te­ri­en nicht mit Betäu­bungs­mit­teln sediert wer­den kann.

Sie­he auch: https://www.aerzteblatt.de/archiv/177656/Wirksamkeit-Sicherheit-und-Anwendungsmoeglichkeiten-medizinischer-Hypnose

Ein Tran­ce­zu­stand kann – nicht muss –  eben­so frei­wil­lig und gezielt her­bei­ge­führt wie unbe­wusst und zufäl­lig ein­set­zen.
Jeder von uns erlebt über den Tag ver­teilt immer wie­der Augen­bli­cke, in denen er oder sie “geis­tig nicht ganz da ist”. Im Schlaf, beim Auto­fah­ren, im Zug, wäh­rend der Arbeit, beim essen usw.

Es ist auch kei­nes­wegs so, dass jeder Mensch immer und über­all in die­sen Zustand über­wech­seln kann. Ich selbst gehe davon aus, dass es auch für das Erle­ben und die Erzeu­gung einer hyp­no­ti­schen Trance mehr oder weni­ger Begab­te gibt. Also sowohl bei den The­ra­peu­ten, als auch bei den zu Behandelnden.

Hyp­no­the­ra­pie nutzt die natür­li­che Bega­bung einen ver­än­der­ten Bewussts­ein­zu­stand zu erle­ben, um Men­schen Mög­lich­kei­ten anzu­bie­ten, bestimm­te Tei­le ihrer der­zei­ti­gen “inne­ren Pro­gram­mie­run­gen” anzupassen.

Das kommt nicht zuletzt auf Sie selbst an. Wich­ti­ger, weil näher an der Pra­xis, ist aber die Fra­ge, wie rasch sie bei Ihnen wir­ken wird.
Je nach dem wie offen Sie sind, kann es rela­tiv schnell und ein­fach gehen. In ande­ren Fäl­len kann es auch meh­re­re Anläu­fe erfor­dern. Bereit­schaft und Wil­le müs­sen aber grund­sätz­lich vor­han­den sein, um als Team auf die­sem Weg die gewünsch­ten Zie­le anzu­ge­hen.
Wur­den Sie “von Ihrer Frau, Ihrem Mann oder wem auch immer geschickt” oder füh­len Sie sich unwohl dabei, ist die mei­ner Erfah­rung nach auch Wahr­schein­lich­keit sehr hoch dass es nicht funk­tio­nie­ren wird.

Nicht zuletzt ist aber auch die “Che­mie” – also die Mischung aus Sym­pa­thie und Ver­trau­en zwi­schen The­ra­peut und Pati­ent – ein äußerst wich­ti­ger Faktor. 

Es stimmt mit hoher Wahr­schein­lich­keit, dass ein klei­ner Pro­zent­satz der Mensch­heit nicht hyp­no­ti­siert wer­den kann. Eben­falls ist aber auch rich­tig, dass nicht jeder Mensch hyp­no­ti­siert wer­den soll­te. “Solll­te” im Sin­ne von “müs­sen” oder um die Erwar­tun­gen Ande­rer zu erfül­len sowie­so nicht.

Muss man an Hyp­no­se “glau­ben” damit sie wirkt?
Nein, mit Glau­ben im reli­giö­sen Sinn hat das nichts zu tun. Es hilft aber durch­aus, wenn Sie der Vor­ge­hens­wei­se offen und mög­lichst ohne Vor­be­hal­te gegen­über­tre­ten, wenn Sie sich also zumin­dest “gut vor­stel­len könn­ten das soet­was funktioniert”.

Nein, selbst­ver­ständ­lich funk­tio­niert auch die­se Metho­de nicht immer sofort, nicht immer und jedes Mal und schon gar nicht für alles

Es gibt in der Heil­kunst eben­so wie in der Fach­me­di­zin kei­ne ein­zi­ge Behand­lungs­form die immer und für alles ein­ge­setzt jedes Mal funktioniert.

Wer soet­was den­noch behaup­tet und Erfolgs­ga­ran­tien ver­spricht, ist ent­we­der ein äußerst sel­te­ner hoch­be­gab­ter Hei­ler, den ich dann nur zu gern ken­nen­ler­nen wür­de oder ein ganz nor­ma­ler durch­schnitt­li­cher Hochstapler.

Dann haben Sie schon gewon­nen, denn Sie haben abso­lut recht.

Wenn Sie eine The­ra­pie­form als Gele­gen­heit zum geis­ti­gen Kräf­te­mes­sen und einen The­ra­peu­ten als Ihren Geg­ner betrach­ten, emp­feh­le ich Ihnen näm­lich drin­gend einen Ter­min bei jemand anderem.

Wie­viel “man” braucht muss nicht iden­tisch mit dem sein das Sie viel­leicht brau­chen. Das ist wie mit Essen und Trin­ken.
Soll­ten Sie sich mit dem Inter­es­se an einer sol­chen Behand­lung an mich wen­den, klä­ren wir zuerst gemein­sam, ob Hyp­no­se über­haupt die Metho­de der Wahl für Sie ist.

 

Als Heil­prak­ti­ker habe ich ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten mei­nen Pati­en­ten zu hel­fen, Hyp­no­se ist – wenn auch aus per­sön­li­cher Sicht mei­ne bevor­zug­te – “nur” eine davon.

Die Fra­ge wie oft man Hyp­no­the­ra­pie nutzt um ein bestimm­tes Ziel zu errei­chen, kann so pau­schal nicht beant­wor­tet wer­den, denn der Erfolg ist von ver­schie­de­nen Fak­to­ren abhän­gig. Der wich­tigs­te Erfolgs­fak­tor ist der Mensch um den es geht selbst.

Wie Sie schon gele­sen haben, wer­den wir zuerst ermit­teln um wel­ches Pro­blem es geht, dann folgt eine ers­ter Test bezüg­lich Ihrer Zugäng­lich­keit für die­se Metho­de. Erst danach wer­den wir nach einer kjla­ren Ziel­de­fi­ni­ti­on die eigent­li­che Behand­lung umset­zen.
Für man­che Situa­tio­nen, wie bei­spiels­wei­se bei der Ent­wöh­nung von bestimm­ten Ver­hal­tens­mus­tern, hat sich gezeigt, dass je nach Abhän­gig­keits­grad zwi­schen einer und vier Sit­zun­gen genutzt wer­den. In ande­ren Fäl­len muss indi­vi­du­ell und damit Sit­zungs­wei­se gemein­sam abge­stimmt wer­den wie der nächs­te Schritt aus­se­hen wird.

Las­sen Sie es mich so ein­fach wie nur mög­lich ver­glei­chen:
Sie wol­len unbe­dingt einen bestimm­ten sport­li­chen Wett­kampf gewin­nen – das ist Ihre Ziel­vor­ga­be. Mit der kom­men sie dann z.B. zu mir. 
Ich wer­de nun Ihr per­sön­li­cher Trai­ner. Ich betreue, trai­nie­re und bera­te Sie, mache Sie mit­hil­fe von direk­ten und undi­rek­ten Sug­ges­ti­ons­tech­ni­ken so fit wie nur mög­lich für das Errei­chen Ihres Ziels – das ist mei­ne Aufgabe.

Ob Sie nach dem Durch­lau­fen des ers­ten, zwei­ten, drit­ten Trai­nings WIRK­LICH kör­per­lich und geis­tig fit sind und ob sie auf die­ser Basis Ihr Ziel den Wett­kampf zu gewin­nen errei­chen, kann ich “von aus­sen” auf Grund mei­ner Erfah­rung teil­wei­se sehr gut beur­tei­len und Sie ent­spre­chend bera­ten – ABER eben nur teil­wei­se.
Erspü­ren und ent­schei­den ob Sie sich wirk­lich wohl und fit füh­len, kön­nen Sie zuletzt nur ganz allein, denn nur Sie HABEN die­se Gefüh­le und Wahrnehmungen.

Abso­lu­te Aus­schluss­kri­te­ri­en – zumin­dest für mich – sind auf der kör­per­li­chen Seite:

  • kürz­lich erleb­ter Herz­an­fall und aus­ge­präg­te Hypo­to­nie (zu nied­ri­ger Blutdruck)
  • kürz­lich erleb­ter Schlag­an­fall und Hirn­schä­den mit wahr­neh­mungs-/per­sön­lich­keits­ver­än­dern­der Ausprägung
  • mani­fes­te Epi­lep­sie und ähn­li­che Anfallserkrankungen
  • mani­fes­te Thrombosen

und auf der geis­ti­gen Seite:

  • Geis­tig behin­der­te oder ein­ge­schränk­te Men­schen ohne eige­ne Entscheidungsfähigkeit
  • Psy­cho­sen wie Schi­zo­phre­nie, Para­noia, Wahn­vor­stel­lun­gen udgl.
  • Miss­brauch und/oder star­ker Ein­fluss von bewusst­seins­ver­än­dern­den Medi­ka­men­ten, Alko­hol oder Drogen

Ethisch mora­li­sche Aus­schluss­kri­te­ren defi­nie­re ich:

  • bei Kin­dern und Jugend­li­chen ohne aus­drück­li­che Geneh­mi­gung des gesetz­li­chen Vertreters
  • bei Kin­dern und Jugend­li­chen, wenn die vom gesetz­li­chen Ver­tre­ter erwünsch­ten Zie­le einer Hyp­no­se nicht im Sin­ne oder zum Wohl des Kin­des sind
  • bei Men­schen mit Glau­bens­kon­flik­ten im Zusam­men­hang mit der Hypnose
  • bei Men­schen, die nicht wis­sen, dass man sie hyp­no­ti­sie­ren las­sen möchte
  • bei Men­schen, die Angst davor haben, hyp­no­ti­siert zu werden
  • bei Men­schen, die nicht hyp­no­ti­siert wer­den möchten
  • bei jedem der nicht frei­wil­lig, nicht nach selbst­ge­trof­fe­ner Ent­schei­dung und nicht mit dem erns­ten Wil­len und Wunsch zur Ver­än­de­rung zu mir kommt

Die weit­ver­brei­te­te Mei­nung der wie auch immer hyp­no­ti­sier­te Mensch sei bewusst­los oder wil­len­los ist schlicht falsch.
Es gibt aber auch nicht DEN EINEN Zustand den jeder Pati­ent erreicht damit es zu einer Wir­kung kommt.

Die fol­gen­den drei Zustän­de kom­men vor, wenn wir von einer typi­schen Hyp­no­se in mehr oder weni­ger deut­lich her­bei­ge­führ­ter Trance sprechen:

  1. Voll­kom­men wach und wenig bis gar nicht entspannt

    • Hier kann es sein, dass die Sug­ges­ti­on zwar erfolg­reich plat­ziert wur­de und in Fol­ge auch umge­setzt wird, der Pati­ent aber ent­täuscht annimmt es sei gar nichts passiert. 
    • Die Wahr­schein­lich­keit für eine erfolg­rei­che Behand­lung ist eher halbiert.


  2. Ange­neh­me schläf­rig­war­me Trägheit

    • Die­ser zustand ist für einen Men­schen der hyp­no­ti­siert wird am inter­es­san­tes­ten, denn in die­sem Zustand ist man zum Einen wirk­lich sehr ent­spannt und zum Ande­ren – zumin­dest sub­jek­tiv – in einem “ande­ren Bewusstseinszustand”. 
    • Die Wahr­schein­lich­keit den gewünsch­ten Effekt zu errei­chen ist von den genann­ten Zustän­den in die­sem am höchsten.


  3. Tie­fe Trance, alter­na­tiv auch als nor­ma­ler Schlaf

    • In die­sem Fall ist es nicht unge­wöhn­lich, dass sich der Pati­ent nicht an Ein­zel­hei­ten der Sit­zung erin­nert.
      Eine plat­zier­te Sug­ges­ti­on wird aber mit hoher Wahr­schein­lich­keit eben­so umge­setzt wer­den oder zumin­dest ers­te spür­ba­re Ver­än­de­run­gen mit­sich brin­gen.
      Durch die tie­fe Ent­span­nung kann es durch­aus pas­sie­ren, das Sie auch ein­fach mal ein­schla­fen, das ist aber nicht wei­ter schlimm, da ich Sie schon allein aus Grün­den der Pra­xis­ter­mi­ne recht­zei­tig wie­der wecken wer­de. An der Wirk­sam­keit einer plat­zier­ten Sug­ges­ti­on ändert der Schlaf nichts wesentliches.

Ich schrieb oben absicht­lich von der deut­li­chen Trance. Denn es gibt immer wie­der Situa­tio­nen, in denen Pati­en­ten mit dem Wunsch nach einer Hyp­no­the­ra­pie um Ter­min bit­ten, im ers­ten Gespräch aber deut­lich wird, dass bei­spiels­wei­se hohe Ner­vo­si­tät oder star­ke Anspan­nung eine Trance vor­erst unwah­schein­lich erschei­nen las­sen. In sol­chen Fäl­len nut­ze ich oft schon im regu­lä­ren the­ra­peu­ti­schen Gespräch sug­ges­ti­ve Tech­ni­ken ohne dabei aus­drück­lich eine ech­te Trance anzustreben. 

Im Rah­men sol­cher Gesprä­che kön­nen die Über­gän­ge von völ­li­ger Wach­heit, Ent­span­nung, und leich­ter Trance und wie­der zurück für den Pati­en­ten auch mehr­mals, naht­los und kaum bis gar nicht spür­bar ablau­fen. Dies ist dann mit dem Erleb­nis ver­gleich­bar, das man hat, wenn man län­ge­re Zeit eine sehr mono­to­ne Tätig­keit durch­führt oder eine Fahrt durch eine sehr ein­tö­ni­ge Land­schaft unter­nimmt. Man “drif­tet” dabei sozu­sa­gen weg.  Aber auch die­se Zustän­de die­nen immer und aus­schließ­lich dazu, das zuvor ver­ein­bar­te Ziel best­mög­lich zu erreichen.

Zuletzt sei noch ein mar­kan­tes und immer wie­der sowohl von mir selbst als auch von sei­ten der Pati­en­ten als über­ra­schend erleb­tes Hyp­no-Phä­no­men genannt: die in zeit­lich nicht zuvor begrenz­ten Sit­zun­gen stark unter­schied­lich wahr­ge­nom­me­ne Zeit.
Gemeint ist damit, der teils signi­fi­kan­te Unter­schied zwi­schen der ver­meint­lich ver­stri­che­nen Zeit und der tat­säch­lich vergangenen.

The­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se kommt in mei­ner Pra­xis zum Ein­satz, bei­spiels­wei­se bei der grund­sätz­li­chen Anre­gung, Unter­stüt­zung und Stei­ge­rung der Selbst­hei­lungs­kräf­te, bei der Behe­bung von Angst­stö­run­gen und in der Schmerztherapie.
Und das sowohl als allei­ni­ges, als auch als unter­stüt­zen­des Therapieelement.

Wei­te­re mög­li­che Anwendungssituationen:

  • Schmer­zen unter­schied­li­cher Art
  • Ver­rin­ge­rung von Migrä­ne­häu­fig­kei­ten und ‑schwerg­ra­den
  • Ängs­te, Pho­bien, Depressionen
    u.a. Flug‑, Prüfungs‑, Platz‑, Wettkampf‑, Objekt­angst, sozia­le oder tie­ri­sche Pho­bien, Schwangerschaftsbegleitend
  • Stress­be­wäl­ti­gung
  • Stress­be­ding­te Erkrankungen
  • Burn­out / Boreout
    Chro­nisch gewor­de­ne Über­las­tung / Unterforderung
  • Psy­cho­so­ma­ti­sche Beschwerden
  • Sprach­blo­cka­den, Stot­tern, Tics, Kom­ple­xe, Nervosität
  • Stei­ge­rung der Lern­ef­fek­ti­vi­tät und Aufmerksamkeit
  • Geburts­vor­be­rei­tung
  • Sport­hyp­no­se
  • Sexu­el­le Störungen
  • Schlaf­stö­run­gen, Schnarchen
  • Nicht stoff­ge­bun­de­ne Süch­te (Spiel‑, Kauf‑, Com­pu­ter­sucht udgl.)
  • Mil­de­rung und Beglei­tung von Entzugserscheinungen
  • als “För­der­fak­tor Ent­span­nung” im Rah­men bestehen­der Erkrankungen
  • Gewichts­re­duk­ti­on
  • Ernäh­rungs­stö­run­gen
  • Rau­cher­ent­wöh­nung

Jeder Mensch erlebt sei­ne “Rei­sen” auf unter­schied­li­che Wei­se, das ist nicht zuletzt auch Tages­ab­hän­gig. Hin­zu kommt, dass das ange­streb­te Ziel und sowohl die Lebens­ge­schich­te des Pati­en­ten als auch der Hin­ter­grund des jewei­li­gen Anlas­ses ihr eige­nes zu den mög­li­chen kör­per­li­chen und geis­ti­gen Reak­tio­nen beitragen.

Oft vor­kom­men­de Reak­tio­nen sind:

  • Schmerz­hem­mung, ‑distan­zie­rung, ‑auf­he­bung
  • Angst­lö­sung, Beruhigung
  • All­ge­mei­ne Muskelentspannung
  • Stim­mungs­an­he­bung
  • Stei­ge­rung der Wahrnehmung
  • Depres­si­ons­lö­sung
  • Kla­re­res Denken
  • Hus­ten­dämp­fung
  • Ver­en­gung der Pupillen
  • Sen­kung des Blutdrucks

In mei­ner Eigen­schaft als Heil­prak­ti­ker und The­ra­peut? Ganz sicher nicht.
Wäre ich Zahn­arzt wür­de ich Ihnen auch nicht “ein­fach mal so” einen Zahn zie­hen, um Ihnen zu zei­gen wie das geht und wie sich das so anfühlt.

Am Anfang jeder ordent­li­chen The­ra­pie steht immer die so genann­te Ana­mne­se, also die mög­lichst umfas­sen­de Samm­lung aller Gesund­heits­da­ten und Fak­ten die zu Ihrem aktu­el­len Beschwer­de­bild führ­ten.
Wie schon erwähnt, kann es hier­bei durch­aus vor­kom­men, dass ich eine Hyp­no­se­be­hand­lung auf­grund ethisch-mora­li­scher Beden­ken oder auch aus Sicher­heits­grün­den ableh­ne bzw. gar nicht erst empfehle.

Bevor wir also gemein­sam über mög­li­che Ansät­ze zur Behe­bung Ihrer Pro­blems nach­den­ken, wer­den wir also zuerst ein aus­führ­li­ches Gespräch füh­ren. Im Rah­men die­ses Gesprächs wird auf gewohn­te Wei­se Ihr Gesund­heits­zu­stand, Ihre aktu­el­le per­sön­li­che Lage und Selbst­sicht abgefragt.

Wenn nichts dage­gen spricht, wenn eine the­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se also in Ihrem Fall in Fra­ge kom­men kann, wer­den wir im nächs­ten Schritt die gewünsch­ten Zie­le genau fest­le­gen. Danach wer­de ich Ihnen den Ablauf auf Wunsch noch­mal genau beschreiben.

Erst wenn die­se Vor­be­rei­tung abge­schlos­sen ist und erst wenn Sie kei­ne Fra­gen mehr haben wer­den wir einen “Test­lauf” durch­füh­ren.
Soll­te der Test­lauf erfolg­reich sein, kann die­ser naht­los in den “Echt­lauf” über­ge­lei­tet wer­den und im bes­ten Fall schon nach der ers­ten Sit­zung das gemein­sam fest­ge­leg­te Ziel errei­chen.
Im Anschluss an die Hyp­no­se wer­den wir ein wei­te­res Gespräch füh­ren, in dem wir Ihre Wahr­neh­mun­gen und Erleb­nis­se besprechen.

Wie Sie ver­mut­lich schon im Punkt 7 bezüg­lich der Kri­te­ri­en gele­sen haben, gibt es gesund­heit­li­che Situa­tio­nen die bei der Pla­nung einer Hyp­no­se bekannt sein müs­sen. Die­se wer­den wir im Vor­ge­spräch ermit­teln und dann ent­spre­chend berück­sich­ti­gen oder ganz von der Behand­lung mit die­ser Tech­nik absehen.

Sofern Sie nicht zur Tief­trance nei­gen, wer­den Sie ohne­hin alles was um sie her­um geschieht rela­tiv nor­mal wahr­neh­men und bei Gefahr auch ganz nor­mal han­deln können.

Machen Sie sich bewusst, dass wir hier von einer seriö­sen Behand­lungs­mög­lich­keit spre­chen, nicht von einem Show­ef­fekt und auch nicht von einer Folter‑, Fern­steue­rungs- oder Verhörmethode.

The­ra­peu­tisch hyp­no­ti­sier­te Men­schen tun und sagen nur das frei­wil­lig, was sie auch im Wach­zu­stand getan oder gesagt hät­ten. Anders aus­ge­drückt; Sie wer­den auch in die­sem Zustand kei­ne Straf­ta­ten “in Fern­steue­rung” bege­hen oder intims­te Geheim­nis­se aus­plau­dern, nur weil ich oder wer auch immer das unbe­dingt will. Ihr ein­ge­bau­tes Siche­rungs­sys­tem wird Sie spon­tan wecken und Ihr Gefühl für Recht und Anstand wird ent­spre­chend protestieren.

Selbst wenn Sie im Ver­lauf der Sit­zung ein­schla­fen soll­ten, und selbst wenn ich dann für eine Wei­le den Raum ver­lie­ße, wür­den sie auch ohne mei­ne Hil­fe nach einer gewis­sen Zeit ganz nor­mal wie­der erwa­chen. Gera­de so, als wären Sie wie sonst auch bloß ein wenig eingenickt. 

Wenn Sie es den­noch wün­schen, kann bei Ihrer Sit­zung eine Ihnen ver­trau­te Per­son (Partner/in, Fami­li­en­mit­glied, Freund/in) anwe­send sein.

Hyp­no­the­ra­pie wird heu­te welt­weit im Zusam­men­hang mit den unter­schied­lichs­ten medi­zi­ni­schen Zwe­cken angewandt.

The­ra­peu­tisch, also als gezielt ange­wand­tes und/oder beglei­ten­des Mit­tel zur Behand­lung und Behe­bung von Erkran­kun­gen, wird Hyp­no­se von Medi­zi­nern und psy­cho­lo­gisch täti­gen Fach­kräf­ten, sowie ent­spre­chend aus­ge­bil­de­ten und erfah­re­nen Heil­prak­ti­kern nach ent­spre­chen­der Dia­gnos­tik und Ana­mne­se zum Ein­satz gebracht.
Die Tech­ni­ken unter­schei­den sich dabei je nach Schu­le, Aus­bil­dung und per­sön­li­chem Stil.

Nicht heil­be­ruf­lich zuge­las­se­ne Hyp­no­ti­seu­re und Coa­ches unter­schied­li­cher Art bie­ten ihren Kli­en­ten all­ge­mein oder spe­zi­fisch die Selbst­hei­lung und/oder das Selbst­be­wußt­sein för­dern­de Hyp­no­se­maß­nah­men an.

Eine Garan­tie oder ein Ver­spre­chen, dass Sie durch eine wie auch immer gear­te­te The­ra­pie – und damit auch einer hyp­no­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung – von Ihrer ganz spe­zi­el­len Situa­ti­on gänz­lich oder in Tei­len befreit wer­den, wird Ihnen nie­mand der die­se Arbeit seri­ös aus­übt geben wol­len und kön­nen – auch ich nicht.

Schließ­lich hie­ße das einer­seits gegen Geset­ze und stan­des­recht­li­che Ver­ord­nun­gen zu ver­sto­ßen und ande­rer­seits wäre es ein­fach unrea­lis­tisch und vermessen.

Jede Situa­ti­on ist so dif­fe­ren­ziert und facet­ten­reich wie der Mensch den sie betrifft. Des­halb kann eine sol­che The­ra­pie im best­mög­li­chen Fall sehr rasch sehr erfolg­reich sein, sie muss es aber nicht bei jedem und auch nicht in jedem Fall immer gleich.
Grund­vor­aus­set­zung ist, dass der Pati­ent selbst bereit ist aktiv an der Lösung mit­zu­ar­bei­ten. Team­ar­beit ist hier durch­aus gefragt.

Beden­ken Sie ein­fach in aller Ruhe folgendes:

Nicht ich mache Sie gesund, ich hel­fe Ihnen dabei sich selbst zu helfen.

Nicht die Heil­kun­di­gen wir­ken das Wun­der der Gene­sung, son­dern Leib und See­le, die sich ent­schlies­sen wie­der gesund zu werden.

Ein guter Trai­ner muss nur ein guter Trai­ner sein – gewin­nen ist Sache des Sportlers

Auch zu die­ser Fra­ge ist man sich im Fach­kreis uneins. Einig ist man sich dar­in, dass eine lau­fen­de und wenn mög­lich auch eine nach­wir­ken­de Hyp­no­se stress­be­ding­te Aus­wir­kun­gen abschwächt. Cor­ti­sol als Lan­ge­zeit­stress­hor­mon wird redu­ziert, der Blut­druck senkt sich, Mus­keln kön­nen sich ent­span­nen – kurz, alle Sys­te­me lau­fen im bes­ten Fall so opti­mal, wie es eben für den jewei­li­gen Men­schen mög­lich ist.

Ich den­ke, dass tie­fe Ent­spa­nung, sofern sie erreicht wer­den kann, schon für sich allein maß­geb­lich für eine rein kör­per­li­che Heil­ak­ti­vie­rung sein dürf­te. Und kör­per­li­che Ent­span­nung kann dann auf bio­che­mi­schem Weg geis­ti­ge Ent­span­nung herbeiführen. 

Das kennt jeder der bei­spiels­wei­se oft und aus­gie­big sei­nen bevor­zug­ten Sport betreibt. Sport oder jede ande­re kör­per­li­che Akti­vi­tät mit posi­ti­ver Prä­gung (ja, dazu zäh­le ich auch Sex) akti­viert die Aus­schüt­tung von Boten­stof­fen – auch gern als Glücks­hor­mo­ne bezeich­net, die uns bes­ser gelaunt bis hin zu über­glück­lich wer­den las­sen kön­nen. Endor­phi­ne, Sero­to­nin, Dopa­min und Oxy­to­cin sind nur ein paar der bekann­te­ren Hormone/Neurotransmitter die hier zu nen­nen sind.

In einer Zeit und einer Umwelt, die so hek­tisch und unru­hig ist wie die unse­re, bleibt so man­cher in einem dau­er­haf­ten kör­per­lich-geis­ti­gen Aus­nah­me- und Anspan­nungs­zu­stand. Und die­se Stress­kas­ka­de zieht schon allein auf kör­per­li­cher Sei­te erheb­li­che Fol­gen nach sich. Wer ohne Kaf­fee und Niko­tin schon deut­li­che Pro­ble­me bekommt “in Gang” zu kom­men, dürf­te schon unter Män­geln u.a. bei den Neu­ro­trans­mit­tern lei­den. Das lässt sich aber sehr ein­fach über Labor­tests feststellen.

Wie kommt es dazu?

Unser Orga­nis­mus ist ein unglaub­lich kom­ple­xes Regel­werk. Des­halb lässt sich das, woll­te man genau sein, nicht so ein­fach beantworten.

Aber ich ver­su­che es mal rela­tiv kom­pakt:
im aku­ten Stress, auf den unser Kör­per in etwa gleich reagiert wie aku­te Angst, geht die Ener­gie- und Blut­ver­tei­lung bevor­zugt in Rich­tung Peri­phe­rie, also in die Mus­keln der Arme und Bei­ne, da die­se für den natür­li­chen “Kampf oder Flucht”-Reflex die nöti­ge Ener­gie benö­ti­gen.
Berei­che wie die Ver­dau­ung wer­den dann ent­spre­chend weni­ger ver­sorgt, was nach einer Wei­le zu ers­ten Stö­run­gen in die­sem extrem wich­ti­gen Hoch­leis­tun­ge­be­reich des Kör­pers führt. 

Chro­ni­sche Ver­stop­fung, Abwechs­lung zwi­schen Ver­stop­fung und Durch­fall, Heiß­hun­ger­at­ta­cken und Appe­tits­tö­run­gen tre­ten auf und nach einer wei­te­ren Wei­le beginnt unser Kör­per damit, die durch die Man­gel­er­näh­rung auf­tre­ten­den Vital­stoff­män­gel, also die feh­len­den Vit­ami­ne, Mine­ra­li­en und ande­re essen­zi­el­le Hilfs­stof­fe, wenn mög­lich intern anders zu beschaf­fen. Lager­stät­ten wer­den abge­baut und wenn die­se erschöpft sind gehts an die Orga­ne selbst.

Da auch unser immer hung­ri­ges Gehirn von die­sem dau­er­haf­ten Aus­nah­me­zu­stand erheb­lich in Mit­lei­den­schaft gezo­gen wird und weil auch die Pro­duk­ti­on der Neu­ro­trans­mit­ter und unzäh­li­ger ande­rer Stof­fe ent­we­der im Gehirn statt­fin­det oder von dort aus­ge­löst wird, ist geis­ti­ger eben­so wie kör­per­li­cher Leis­tungs­ab­fall dann schlicht vorprogrammiert.

Aller­spä­tes­tens wenn Kör­per und Geist merk­lich nach­las­sen oder wenn man gar erkrankt, bemerkt man das “irgend­was nicht mehr stimmt”.

Es ist kei­nes­wegs alles nur Bio­che­mie. Rich­ti­ger ist, dass unse­re kör­per­li­chen Funk­tio­nen unse­re geis­ti­gen Funk­tio­nen beein­flus­sen und umge­kehrt. Das “Ich” ent­steht aus dem Wech­sel­spiel die­ser bei­den Ebenen.
Aber drü­cken wirs mal sehr modern aus:
  • The­ra­peu­ti­sche Hyp­no­se kann einer­seits auf der “Hard­ware-Sei­te” gezielt kör­per­li­che Ent­span­nung herbeiführen.
  • Und sie kann auf der “Soft­ware-Sei­te” bei beschä­dig­ten, feh­ler­haf­ten oder ein­fach nach­tei­li­gen Denk­pro­zes­sen ein­ge­setzt wer­den um die­se zu korrigieren.
  • Bei­des hat direk­ten und indi­rek­ten Ein­fluss auch auf unse­re kör­per­ei­ge­ne Biochemie.
  • Die­ser, eine Hei­lung för­dern­de Pro­zess wird noch bes­ser wir­ken kön­nen, wenn der/die Betrof­fe­ne die grund­sätz­li­che Bereit­schaft mit­bringt, sich auch auf die­sem Weg hel­fen zu las­sen – das nennt man auch die “Com­pli­ance”, also die eige­ne Bereit­schaft zur Mit­ar­beit an der Hei­lung.
    Denn inne­re Abwehr­hal­tung und Ableh­nung lösen selbst wie­der Stress­ket­ten aus und der nega­ti­ve Regel­kreis bleibt bestehen.

Abschlie­ßend soll­ten wir nicht ver­ges­sen, dass auch die per­fek­tes­te Hyp­no­se kei­ne kör­per­li­chen Män­gel­si­tua­tio­nen behe­ben kann. 

Des­halb ist es in mei­ner Pra­xis bei der Befun­dung nor­mal, neben der geis­ti­gen Aus­gangs­la­ge auch die aktu­el­le kör­per­li­che Situa­ti­on mög­lichst genau zu ermit­teln und auch die­se – wenn nötig – zu korrigieren.

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